[GA26] Die elegante Figur der Kaiserin von Österreich - die Mode in Wien: schmale Taillen - in London besteht große Nachfrage nach kleinen Korsettgrößen - Brief aus Queen über schmale Taillen - Kommentare zu dem Portrait der Kaiserin von Österreich auf der Ausstellung - die 'winzige' Taille der Lady Morton - allgemeine Dinge über die Figur - Kommentare zum Figur-Training mit Hilfe des Korsetts - wie man Korsetts für heranwachsende Mädchen herstellt - Eng-Schnüren unnötig durch die frühe Anwendung von gut gemachten, hochwertigen Korsetts - über die Disziplin in Internaten und über extremes Eng-Schnüren - Brief, worin man sich lobend über enge Korsetts äußert - Brief, worin man sich lobend über Reifrock und Korsett äußert - ein weiterer Brief über die Disziplin in Internaten und über Figur-Training - die moderne Taille im Vergleich mit der der Venus von Medici - eine modisch gekleidete Statue - plumpes Aussehen ist ein entscheidender Nachteil für junge Damen - Brief einer Dame, die sich ständig eng zu schnüren pflegt, sie äußert sich lobend über Korsetts - Meinung einer jungen Baronesse über schlanke Taillen; Brief eines Familienvaters zu demselben Thema.
Viele unserer Leser werden wissen, daß die vielerorts hochangesehene Kaiserin von Österreich lange Zeit berühmt war für ihre schmale Taille, deren Umfang weniger als 16 Zoll (40,5 cm) betrug. Einer unserer Freunde hat kürzlich die außergewöhnliche Gelegenheit beim Schopf gepackt, sich höchstpersönlich ein Urteil über die Modewelt Wiens zu bilden. Er berichtete uns, daß so schmale Taillen dort keineswegs eine Seltenheit seien. Von einem der ersten Korsettschneider im West-End wissen wir aber, daß Korsetts der Größe 16 Zoll auch in London nicht selten hergestellt werden. Der folgende Brief eines recht talentierten Schreibers erschien vor einigen Monaten in Queen, er enthält einige wertvolle und interessante Informationen:
Korsetts und schmale Taillen
Ich lese regelmäßig die Queen und warte stets gespannt auf interessante Briefe zur Frage des Korsetts, die Sie gütigerweise in Ihrem Magazin abdrucken. Ich kenne viele, die diese Briefe genauso gerne lesen wie ich, denn von diesem Thema sind Gesundheit und Schönheit in gleichem Maße abhängig. [GA27] Alle, die die Gemäldegalerie der Ausstellung von 1862 besucht haben, müssen das hervorragend gemalte Portrait der Kaiserin von Österreich gesehen haben. Obwohl es ihre Taille nicht in der vorteilhaftesten Stellung zeigt, so kann man sich doch eine Vorstellung ihrer Eleganz, Schmalheit und Geschmeidígkeit machen. Ich setzte mich diesem Bild für einige Minuten gegenüber und hörte während dieser Zeit von den verschiedensten Leuten aus allen Schichten viele Bemerkungen darüber. Jeder Frau, die behauptet, schmale Taillen seien nicht allgemein hochangesehen, möchte ich empfehlen, sich dieses Bild einmal für eine halbe Stunde zu betrachten, so wie ich es tat, ich bin sicher, daß sie sehr bald ihre Meinung durch Fakten widerlegt fände; wie auch immer, Ihre Briefschreiber unterliegen einem Irrtum, wenn sie glauben, daß 15 Zoll (38 cm) die kleinste Taillenweite sei, die die Welt je gesehen hat. Lady Babbage teilt uns in ihrer Collection of Curiosities mit, daß Lady Morton auf einem Portrait, welches im Besitz des Lord Dillon sei, einen Taillenumfang von nicht mehr als 10 bis 12 Zoll (25,5 - 30,5 cm) habe und daß der im Umfang größte Teil ihres Oberkörpers direkt unter den Achselhöhlen nicht mehr als 24 Zoll (61 cm) betrug. Ihre außergewöhnliche Körpergröße läßt sie noch schlanker erscheinen. Cathérine de Medici betrachtete 13 Zoll (33 cm) als höchsten Standard der Perfektion. Es ist kaum anzunehmen, daß heute eine Dame eine so enorm schmale Taille von 13 Zoll besitzt, jedoch bin ich sicher, daß man einige finden würde, deren Taillenumfang die 15- bis 16-Zoll-Marke (38 - 40,5 cm) nicht überschreitet. Es hängt auch sehr viel von der Höhe und Breite der Schultern ab; schmale Schultern verlangen im allgemeinen eine schmale Taille, und viele große Frauen sind von Natur aus so schlank, daß sie schon durch geringes Schnüren eine schmale Taille aufweisen können. Es ist überflüssig, zu erwähnen, wie wichtig das Korsett hierbei ist. Eine Leserbriefschreiberin, A. H. Turnour, sagt, daß lange Korsetts, wenn man sie in der Taille ordentlich zuschnürt, oberhalb der schmalsten Stelle entsetzlich drücken und die Schultern steif und häßlich erscheinen lassen. Nun, kein Korsett wird diese Effekte haben, wenn es so gefertigt ist, wie es sein sollte. Ich glaube, der Fehler ist, daß das Korsett, wenn man es gerade angezogen hat, im allgemeinen noch ungefähr ein Zoll weit offen ist, und zwar von oben bis unten. [GA28] Als Folge davon zieht sich der weniger eng geschnürte obere Teil des Korsetts enger zu, denn wenn sich die Trägerin hinsetzt, ist der Druck im Taillenbereich am größten; dann es hilft auch nichts, die Körperhaltung zu ändern, man verspürt ständig einen im Grunde unnötigen und auch schädlichen Druck im Brustbereich. Wenn nun das Korsett so gemacht würde, daß es beim Anziehen gleich ganz oder zumindest ober- und unterhalb der Taille zuginge, dann wäre dieses Übel gänzlich beseitigt und die Taille würde schmaler erscheinen, weil kein Druck mehr auf den Brustkorb ausgeübt werden würde. Die Lunge hätte ebensoviel Freiraum wie der Rockbund. Es scheint allgemein die Meinung vorzuherrschen, daß ein Korsett, wenn es so gemacht ist, daß es zugeht, die Figur steif erscheinen läßt. In den Tagen der Buckram-Korsetts mag dies der Fall gewesen sein, aber von den heutigen leichten und flexiblen Korsetts braucht man das nicht zu befürchten. Wenn man den Fehler macht, nicht früh genug mit dem Formen der Taille zu beginnen, hat man später oft Bedenken, ein Korsett anzuziehen, das nicht zugeht. Die Taille muß in eine enge Form gepreßt werden, nachdem man ihr gestattet hat, sich auszuweiten, deshalb macht man Korsetts, die mit der Zeit enger und enger geschnürt werden können. Ich bin überzeugt, daß diese Methode bei vielen Unwohlsein verursacht, das man aber mit dem folgenden einfachen Plan, den ich an meinen Töchtern erprobte und für gut befand, ganz vermeiden könnte. Als sie sieben Jahre alt waren, ließ ich ihnen einfache Korsetts mit nur wenigen Stäben und einer flexiblen Stange anpassen, die gleich beim Anziehen ganz zugeschnürt werden konnten. Sie übten im Brustbereich und unterhalb der Taille keinen Druck aus, formten lediglich die Taille ein wenig. Damit die Korsetts nicht verrutschten, wurden leichte Schulterträger angebracht. Vorne waren von oben bis fast zur Taille zwei Reihen von Ösen angebracht, so konnte man die Korsetts oben weiter machen. Wenn meine Töchter gewachsen waren, konnte ich so stets unangemessen starken Druck vermeiden, aber ich schnürte die Korsetts immer hinten zu. [GA29] Als sie neue Korsetts benötigten, wurden diese in genau der gleichen Taillenweite angefertigt, jedoch im Brustbereich den veränderten Gegebenheiten angepaßt. Natürlich waren sie auch ein wenig länger und die Position der Schulterträger war etwas anders; mit diesen Mitteln brachte ich die Figuren meiner Töchter auf sanfte Art in eine schlanke Form, anstatt sie später hineinzuzwängen; sie fühlten sich nicht unwohl und ich bin glücklich, sagen zu können, daß sie sich aufrecht halten und bei guter Gesundheit sind. Der Taillenumfang meiner älteren Tochter beträgt 18 Zoll (45,5 cm), der der jüngeren 17 (43 cm). Ich bin davon überzeugt, daß meine Methode die vernünftigste ist, die es gibt. Auf diese Weise braucht man sich nicht mehr eng zu schnüren, und das Kind, das schon von klein auf an das Tragen eines Korsetts gewöhnt ist, fühlte sich zu keiner Zeit so unwohl wie diejenigen, die erst mit 12 oder 14 Jahren begannen, sich zu schnüren. (A Former Correspondent - Edinburgh)
Fast alle, die sich mit diesem Thema beschäftigten, gehen davon aus, daß es ratsam ist, die Figur langsam zu formen und nicht den Körper in eine schlanke Form zu zwängen; doch aus den folgenden Briefen aus dem Englishwoman's Domestic Magazine (im Januar und Februar 1868) geht hervor, daß ein Korsett die Taillenweite erstaunlich zu verschmälern vermag, selbst wenn man relativ spät mit dem Schnüren beginnt, und auch dann ohne die ernsten Folgen hervorzurufen, die man so lange mit der Praxis des Eng-Schnürens in Verbindung brachte.
Eine Dame, die sich eng schnürt, drückt es folgendermaßen aus:
Viele Ihrer Leserinnen halten den frühen Gebrauch eines Korsetts für das beste Mittel, eine schmale Taille zu erreichen und sie zu erhalten. Das ist auch ohne Zweifel die beste und einfachste Methode, aber ich denke, daß viele junge Damen, die niemals ein enges Korsett getragen haben, trotzdem noch schmale Taillen erreichen könnten, wenn sie sich nur darum bemühten. Ich habe mich vor meiner Heirat niemals eng geschnürt, und auch danach hätte ich es nicht getan, wenn nicht mein Ehemann so völlig begeistert gewesen wäre von schmalen Taillen; ich wollte kein Stückchen seiner Zuneigung verlieren, nur wegen eines bißchen Schmerzes. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, daß er die Figur einer anderen lieber mochte als meine, also bestellte ich mir ein überaus stabiles Korsett mit steifen Stäben in einer Taillenweite von 14 Zoll (35,5 cm), obwohl mein gegenwärtiger Taillenumfang 23 Zoll (58,5 cm) betrug. Dieses Korsett zog ich mit Hilfe meiner Zofe an und schaffte es, am ersten Tag meine Taille auf 18 Zoll (45,5 cm) zu schnüren. In der Nacht behielt ich es an und lockerte es auch kein bißchen. Am nächsten Tag schnürte mir meine Zofe die Taille auf 17 Zoll (43 cm) und weiterhin jeden Tag ein Zoll (2,54 cm) enger, so lange, bis es zu war. Ich trug das Korsett regelmäßig, ohne es jemals auszuziehen, und es wurde jeden Tag neu zugezogen, denn die Schnüre dehnten sich ein wenig. Das Korsett ließ sich vorne nicht öffnen, so daß ich es nicht ausziehen konnte, wenn ich auch gewollt hätte. In den ersten Tagen verspürte ich große Schmerzen, aber sobald das Korsett ganz zugeschnürt war und ich es so einige Tage lang getragen hatte, störte es mich überhaupt nicht mehr; nach einem Monat oder so wollte ich es um keinen Preis mehr ausziehen, ich genoß dieses Gefühl regelrecht, und wenn mein Mann mich in einem eng anliegenden Kleid sah, wurde ich für die Schmerzen reichlich entlohnt; inzwischen bin ich älter geworden und der frische Glanz der Jugend ist von meinen Wangen verschwunden, aber meine Figur ist die gleiche geblieben, auch das Alter wird sie mir nicht rauben. Ich habe diesen Schritt niemals bedauert.
Eine andere Dame schreibt:
In einem Brief, der in Ihrer Ausgabe vom Oktober erschien, berichtet eine Leserin, daß sie einen Taillenumfang von 13 Zoll (33 cm) habe, aber sie gibt leider nicht an, wie groß sie ist. Meine Taillenweite beträgt nur 12 Zoll (30,5 cm), aber dafür bin ich auch nur 4 Fuß und 5 Zoll (1,35m) groß, obgleich ich schon 18 Jahre alt bin; meine Taille ist also keineswegs besonders schmal für meine Größe; meine ältere Schwester jedoch (1,73 m groß) hat eine sehr schöne Figur, obwohl ihre Taillenweite 23 Zoll (58,5 cm) beträgt. Ich bin froh, daß ich hier die Möglichkeit habe, meine Meinung über das Eng-Schnüren preiszugeben. Ich stimme denen zu, die es beim heutigen Kleidungsstil (der hoffentlich noch lange modern bleibt) für absolut notwendig halten. Ich glaube, daß jedermann eine eng geschnürte Taille bewundert, auch wenn er so etwas theoretisch nicht befürwortet. Mein Vater äußerte sich stets lautstark gegen Korsetts jedweder Art, deshalb wuchsen meine Schwester und ich gezwungenermaßen auf, ohne daß jemand auf unsere Figur geachtet hätte. Alle unsere Kleider waren dementsprechend sehr weit geschnitten. Als meine Schwester und ich 18 und 15 Jahre alt waren, begleitete unser Papa uns auf irgendeine Party. Danach machte er einige Bemerkungen über unsere plumpen Körper und unsere viel zu weiten Kleider. Glücklicherweise war es noch nicht zu spät. Mama ließ sofort gut sitzende Korsetts für uns anfertigen, und weil wir beide unbedingt schmale Taillen haben wollten, schnürten wir uns gegenseitig über ein Jahr lang vier oder fünf Mal pro Tag enger; jetzt machen wir sie (außer morgens) nur noch enger , bevor wir auf eine Party gehen.
Wie wir eben gerade wieder einmal bemerkt haben, kommen die aufschlußreichsten Berichte und Beschreibungen von denen, die täglich und stündlich Erfahrungen mit dem diskutierten Thema machen. Im Anschluß bringen wir hier den Brief einer EDM-Leserin (erschienen im Mai 1867), die über ihre Internatserfahrungen bezüglich des Eng-Schnürens berichtet - Nora sagt:
Ich wage es, Sie mit ein paar Einzelheiten zum Thema des Eng-Schnürens zu belästigen, nachdem ich in Ihrer März-Ausgabe interessante Briefe hierzu gelesen habe. Im Alter von 15 Jahren wurde ich auf eine moderne Schule in London geschickt. Dort war es üblich, daß die Taillen der Schülerinnen pro Monat um ein Zoll (2,54 cm) verschmälert wurden, bis sie so schmal waren, daß die Direktorin zufrieden war. Als ich mit 17 die Schule verließ, maß meine Taille 13 Zoll (33 cm), früher hatte sie einen Umfang von 23 Zoll (58,5 cm). Jeden Morgen kam eine Zofe, die uns beim Ankleiden half, und eine Lehrerin paßte auf, daß unsere Korsetts so eng wie nur möglich geschnürt wurden. Nach wenigen Minuten fühlte ich keine Schmerzen mehr, die einzigen negativen Auswirkungen waren gelegentliche Kopfschmerzen und geringer Appetit. Ich wäre sehr froh, wenn Sie mir mitteilen könnten, ob es für ein junges Mädchen möglich ist, eine modisch schmale Taille zu haben und dabei trotzdem gesund zu bleiben. Sehr wenige meiner Mitschülerinnen schienen zu leiden, außer unter den Schmerzen, die aus den extrem eng geschnürten Korsetts resultierten. In einem Fall, das Mädchen war sehr stämmig und kräftig gebaut, mußten zwei Zofen ihre äußersten Kräfte anwenden, um die von der Direktorin angeordnete Taillenweite von 17 Zoll (43 cm) zu erreichen. Obwohl sie, während das Korsett mit der Zeit immer enger geschnürt wurde, zweimal ohnmächtig wurde, hat diese ganze Prozedur anscheinend ihrer Gesundheit nicht geschadet; kurz bevor sie die Schule verließ, maß ihre Taille 14 Zoll (35,5 cm) und sie war niemals auch nur einen Tag krank gewesen. Im allgemeinen geben die Eltern den Schulleitern die Schuld am zu engen Schnüren, dabei liegt sie bei den Mädchen selbst, die untereinander wetteifern, welche die schmalste Taille hat. Oft war es so, daß die Zofe meiner Freundin ihr Korsett nach Leibeskräften bis zum Äußersten geschnürt hatte, so daß die junge Dame vor Atemnot kaum noch sprechen konnte, aber sie bedrängte das Mädchen trotzdem, das Korsett noch enger zuzuziehen und ja am Ende die Schnüre nicht gleiten zu lassen. Ich glaube, daß man diesem Thema in der Allgemeinheit nicht genügend Verständnis entgegenbringt. Obwohl ich ständig höre, daß man das Eng-Schnüren verurteilt, kann ich an mir selbst keine negativen Auswirkungen dadurch feststellen, auch in unserer Schule gab es in der Regel keine ernsten Krankheitsfälle. Wenn Sie diesen Aspekt zum Thema in EDM veröffentlichen, ist Ihnen sehr verbunden,
Fälle wie der soeben beschriebene sind sehr wichtig und bemerkenswert, weil sie unbestreitbar beweisen, daß man Krankheit nicht zwingend mit der Anwendung eines Korsetts - sei sie auch noch so unbarmherzig - in Verbindung bringen kann wie das alle Welt annimmt. Wenn eine Dame erst relativ spät mit dem Schnüren beginnt, so muß sie eine Zeit des Unwohlseins und der Schmerzen in Kauf nehmen, aber es ist nicht nur oft der Fall, daß die Schmerzen nach kurzer Zeit aufhören, sondern die jungen Frauen möchten aus freiem Willen das Eng-Schnüren weiterführen und entwickeln sogar eine besondere Vorliebe dafür. So schreibt eine Dame aus Edinburgh, die auch ihre Karte beilegt, an EDM (März 1867):
Während der letzten vier Jahre war ich im Ausland. In dieser Zeit brachte ich meine Tochter in einem großen, modernen Internat bei London unter. Kaum daß ich zu Hause angekommen war, veranlaßte ich auch ihre Heimkehr. Da ich während meiner Abwesenheit nichts Nachteiliges über ihren Gesundheitszustand gehört hatte, rechnete ich mit einem frischen, rosig aussehenden, siebzehnjährigen Mädchen, das mich ungestüm umarmen würde, um mich willkommen zu heißen, aber ich sah zu meiner Überraschung eine große, blasse junge Dame, die in gemessenen Schritten langsam hereinschlich und mich schlaff umarmte. Als sie ihren Mantel abgelegt hatte, verstand ich sofort, was mein fröhlich herumtollendes Mädchen in eine solch blasse, modische Schönheit verwandelt hatte. Ihre Taille war während der vier Jahre im Internat so verschmälert worden, daß ich sie ganz leicht mit meinen beiden Händen hätte umfassen können. "Wie konntest du eine solche Närrin sein", rief ich aus, "und deine Gesundheit einer modischen Figur opfern?" "Bitte beschuldige mich nicht, Mama", antwortete sie, "ich versichere dir, daß ich mich dieser Tortur nicht für alle Bewunderung der Welt freiwillig unterzogen hätte." Sie erzählte mir dann, daß in ihrem Internat ein gnadenloses System des Eng-Schnürens herrschte, und daß sie und ihre 40 oder 50 Mitschülerinnen täglich in "Fischbein-Gefängnisse" gesperrt wurden, die von den muskulösen Armen kräftiger Zofen geschnürt wurden, bis die Schmalheit der Taille dem von der Mode vorgeschriebenen Standard angepaßt war. Die Schmerzen waren, so sagte sie, in der ersten Zeit, oft unerträglich, aber alle flehentlichen Bitten waren umsonst, tagsüber wurde es außer in besonderen Krankheitsfällen niemals erlaubt, die grausamen Schnüre zu lockern. "Aber warum hast du dich nicht zuerst bei mir beklagt?" fragte ich nach. "Sobald ich bemerkte, zu was für einer Tortur ich verdammt war", antwortete sie, "schrieb ich Dir einen langen Brief, in dem ich meine Leiden schilderte und bat dich inständig, mich aus dieser Schule zu nehmen. Aber die Direktorin überprüfte alle Briefe, die die Schülerinnen abschicken wollten oder bekamen, und meinen Brief schickte sie nicht nur nicht ab, sondern sie bestrafte mich noch dazu streng wegen Verstoßes gegen die Schuldisziplin." "Wenigstens wirst du jetzt von deinen Leiden erlöst werden", rief ich, "denn diese Schule sollst du nicht mehr besuchen." Meine Tochter versuchte, mit dem Eng-Schnüren aufzuhören, aber sie stellte fest, daß ihre Muskulatur unter dem gewaltigen Druck der vergangenen vier Jahre so geschwächt worden war, daß sie ihre Funktion nicht mehr erfüllte, so ist sie seither gezwungen, sich so oder jedenfalls annähernd so eng zu schnüren wie auf dem Internat. Sie sagt, daß sie jetzt keine nennenswerten Beschwerden mehr hat, innerhalb von zwei Jahren hatte sie sich an das Eng-geschnürt-sein gewöhnt - die Kraft der Natur ist so wunderbar, daß sie sich allen möglichen Umständen anpassen kann. Der Fehltritt ist getan, ihre Muskeln sind sozusagen getötet worden und sie wird es ihr Leben lang ertragen müssen, in einem steifen Gestell aus Fischbein und Stahl eingeschlossen zu sein, und wofür all diese Qual und Not? - hauptsächlich um Bewunderung für ihre schmale Taille zu ernten. Ich wandte mich am nächsten Tag an die Direktorin des Internates und mir wurde gesagt, daß sehr wenige Damen es ihren Töchtern verweigerten, ihre Figur zu verschönern, daß schmale Taillen momentan moderner als je zuvor seien, daß sich keine junge Dame wie ein Bauer mit einer plumpen, dicken Taille in guter Gesellschaft zeigen könne, daß sie mit ihrem System, welches, wie sie mir versicherte, stets Härte, Unnachgiebigkeit und Strenge gegenüber der Starrhalsigkeit der jungen Mädchen verlangte, bisher immer sehr zufrieden gewesen sei. Sie erwähnte auch die Schwierigkeiten, den Mädchen die Bedeutung einer guten Figur klarzumachen. Ich stellte fest, daß ich das Herz dieses weiblichen Inquisitors nicht anrühren konnte, sie war zu sehr geblendet von der Mode. Also beschloß ich, an Sie zu schreiben und Ihre Leserschaft über das in Internaten angewandte Schnürsystem zu informieren. Alle, die nicht wünschen, daß ihre Töchter zu Invaliden mit Wespentaille werden, sollten sie nicht in Schulen schicken, wo die "Korsett-Schraube" Anwendung findet.
Als dieser Brief erschien, antwortete eine andere junge Dame wie folgt:
Die Dame aus Edinburgh gibt Anstoß zu einer Diskussion über das beim weiblichen Geschlecht momentan angewandte System zur Taillenverschmälerung, das die Figur elegant erscheinen lassen soll. Ich möchte erwidern, daß ich aus dem Klang ihres Briefes abzulesen geneigt bin, daß sie eigentlich das System, welches sie auf den ersten Blick so sehr zu verdammen scheint, befürwortet. Diese meine Überzeugung mag in meiner eigenen Begeisterung für das Eng-Schnüren ihren Ursprung haben, aber die Art, in der sie die Frage stellt, macht mich glauben, daß sie, wie ein Korsettschneider, ein finanzielles Interesse daran hat, daß die "Korsett-Schraube" allgemein Anklang findet. Ihr Bericht von der ganzen Sache erscheint mir so unecht und so auf einen bestimmten Zweck gerichtet, wenn ich es so ausdrücken darf, daß ich ihm überhaupt keinen Glauben schenken möchte. Eine Taille, die sie 'ganz leicht mit ihren beiden Händen hätte umfassen können'! Alle Achtung! Welche Perfektion! Wie wunderbar! Ich muß sagen, daß ich, seit ich das gelesen habe, ein Korsett trage, welches ich vorher als zu klein betrachtet hatte, weil es hinten nicht zuging (und ich kann ein Korsett, das hinten nicht zugeht, nicht ausstehen). Ich habe von meiner Zofe extra Muskeltraining verlangt, um dieses, wenn auch noch sehr ferne Ziel von zwei Handvoll zu erreichen. Und wie sie dann so verlockend und versteckt andeutet, daß, wenn wir uns für kurze Zeit der Tortur und der verhaßten Kompression (aber der erwünschten Verschmälerung) hingäben, sie zu unserer zweiten Natur würde, daß sie uns nicht nur nicht mehr belästigen würde, sondern daß wir das Eng-Schnüren aus Gründen der Lebensqualität weiterhin beizubehalten verpflichtet wären. Nun, Madam, jeder muß zugeben, daß eine schmale Taille heutzutage ein wertvoller Besitz ist, wo sie doch beim Tragen moderner Kleider unentbehrlich ist. Aus meiner und den Erfahrungen verschiedener junger Freundinnen heraus möchte ich betonen, daß die sogenannten Übel des Eng-Schnürens in Wirklichkeit die geringsten Probleme und somit im Grunde genommen leere Phrasen sind. Jede Frau hat das alles selbst in der Hand. Wenn sie merkt, daß ihr das Eng-Schnüren schadet, kann sie jederzeit damit aufhören. Für mich ist das Gefühl, in einem eleganten, gut gemachten und eng sitzenden Korsett geschnürt zu sein, einfach überwältigend, und ich hatte niemals das Gefühl, daß mir das irgendwie schadet. Ich erfreue mich einer ziemlich umfangreichen Sammlung dieser vielgeschmähten Objekte - Seide, Satin und 'coutil' jeder Qualität und Farbe - und bin niemals stolzer oder glücklicher, was Kleidungs- und Kosmetische Dinge anbelangt, als dann, wenn ich die Kurven meiner äußeren Erscheinung betrachte. (Staylace)
Nun folgt ein Brief, der Zweifel an den Leiden der jungen Dame, deren Fall beschrieben wurde, erwecken will. Er stammt von einer Dame, die, obgleich sie eine schmale Taille hat, nichts von solchen Leiden weiß. Sie schreibt:
Bitte lassen Sie mich an der überaus faszinierenden Diskussion in der Englishwoman's monthly Conversazione teilnehmen. Als erstes möchte ich Staylace für ihren Brief danken. Ich stimme ihr zu, wenn sie die Geschichte, die die junge Dame im Internat erlebt haben soll, für etwas überzogen hält. Würde die junge Dame selbst uns mit einer Beschreibung ihrer 'Tortur' erfreuen, da ich und einige meiner Freundinnen gerne Näheres darüber wüßten? Ich habe, der Mode gemäß, eine schmale Taille, mußte aber deshalb nie in so schrecklicher Weise leiden, obwohl meine Taille nur 18 Zoll mißt. Um die Wahrheit zu sagen, es gibt immer einige überempfindlichen Menschen mittleren Alters, die (ohne Zweifel mit besten Absichten) stets irgendeinen Artikel der Damengarderobe schlechtmachen. Das Tollste hierbei ist, daß diese wohlwollenden Personen gewöhnlich dem Geschlecht angehören, dessen Kleidung persönliche Erfahrungen mit dem so streng verurteilten Artikel vorenthält. Einmal ist es der Reifrock, der ihnen ungnädige Aufschreie entlockt, beim nächsten Mal ist es das Korsett, dann die Aufmachung der Haare. Sie haben keine persönliche Erfahrung damit, welche Erleichterung uns der Reifrock gebracht hat, indem er uns das Gewicht der vielen Unterröcke, die uns beim Gehen behinderten, ersparte, und sie haben nie erlebt, wie angenehm es ist, wenn ein gut gemachtes Korsett den Körper stützt. Trotzdem verwerfen sie den Gebrauch des ersteren als unerklärlich und den des zweiten gar als selbstmörderisch. Ich für meinen Teil möchte all denen sagen, daß die Damen sich ihr Urteil aus der praktischen Erfahrung bilden und nicht aus theoretischen Abhandlungen, und wenn die Korsettgegner nun einen Beweis dafür verlangen, so möchte ich sie daran erinnern, die Verschmälerung der Taille während der letzten drei oder vier Jahrhunderte überall in der zivilisierten Welt praktiziert wurde, und zwar trotz der Unmengen an Papier und Druckerschwärze. Ich möchte noch hinzufügen, daß ich selbst mich schon immer eng schnüre und mich gleichzeitig auch stets guter Gesundheit erfreut habe. Erlauben Sie mir, allen Damen zu empfehlen, sich maßgeschneiderte Korsetts zuzulegen, und wenn sie damit keine Probleme haben, so sollten sie getrost dem Beispiel der klugen Staylace folgen und die empörten Aufschreie als 'die geringsten Probleme und somit im Grunde genommen leere Phrasen' zu betrachten. (Belle)
So aufgefordert, schreibt die junge Dame selbst und untermauert, wie wir sehen werden, die Feststellungen anderer, daß, wenn man sich erst spät zu schnüren beginnt, es am Anfang die größten Schmerzen bereitet; und ihre Aussage, daß ihre Taille so sehr bewundert wird, daß sie darüber manchmal den beim Erwerb erlittenen Schmerz vergißt, und ihr Bekenntnis, daß sie gar nicht krank ist, verleihen ihrem Brief eine besondere Bedeutung. Hier ist er in voller Länge:
In der Ausgabe Ihres geschätzten Magazines, die im vergangenen Monat erschien, waren Sie so überaus freundlich, einen Brief meiner Mutter über das Eng-Schnüren zu veröffentlichen, und da ihre Leserin Staylace sagte, daß sie glaubt, die ganze Geschichte sei zu einem bestimmten Zweck erfunden worden, bat mich meine Mutter, selbst zu schreiben und das zu bestätigen, was sie in ihrem Brief berichtete. Für mich grenzt es an ein Wunder, daß Ihre Leserin sich so eng schnürt und dabei niemals Unwohlsein verspürt hat. Vielleicht verdankt sie das der Tatsache, daß sie sehr früh damit begonnen hat. Ich für meinen Teil kann nur sagen, daß ich manchmal wirkliche Qualen wegen des Korsetts durchgemacht habe, besonders nach dem Mittagessen. Es ist nicht so, daß ich herzhaft zugegriffen hätte, das wollte ich gar nicht, auch wenn unsere Lehrerinnen, die dies aber für undamenhaft hielten, es erlaubt hätten. Der große Unterschied zwischen Staylace und mir scheint darin zu liegen, daß sie von klein auf an das Eng-Schnüren gewöhnt wurde, während ich bis zum Alter von 14 Jahren kein Korsett trug und es dann unfreiwillig tragen mußte. Natürlich kann man nicht feststellen, wer von uns beiden den größeren Druck ausgehalten hat, aber ich denke, daß ich es war, denn meine Taille war natürlich gewachsen und wurde dann dem Korsett angepaßt, mußte also verschmälert werden, während sie, wenn sie früher mit dem Tragen eines Korsetts begann, ihre Taille davon abhielt, solche Ausmaße wie die meine anzunehmen. Vielleicht ist Staylace so nett und teilt einmal mit, ob sie früh oder jedenfalls vor der Vollendung des 14ten Lebensjahres mit dem Tragen eines Korsetts begann und macht Angaben über ihre Taillenweite und ihre Größe. Ein Grund, warum sie sich im engen Korsett nie unwohl fühlte, könnte sein, daß sie es lockern durfte, wann immer sie wollte und so jeglichem Schmerz aus dem Weg gehen konnte. Aber als ich im Internat war, erlaubte man mir nicht, das Korsett auch nur ein bißchen zu lockern, egal, wie sehr es schmerzte. Was am Morgen ein etwas lästiger Druck war, wurde gegen Abend zu einer regelrechten Qual. Ich gebe offen zu, daß schmale Taillen schön sind - es ist tatsächlich so, daß meine Taille so sehr bewundert wird, daß ich darüber manchmal die bei ihrem Erwerb erlittenen Schmerzen vergesse. Ich bezeuge ebenfalls, daß ich mich nicht über meinen Gesundheitszustand beklagen kann, obwohl ich mich oft schlapp fühle und keinen Unternehmungsgeist verspüre. Ich glaube auch nicht, daß ein kerngesundes Mädchen Schaden nimmt, wenn es sich mittelmäßig eng schnürt, aber ich bitte inständig darum, erklären zu dürfen, daß sehr enges Schnüren eine absolute Qual für jede bedeutet, die bis zum Alter von 14 Jahren kein Korsett getragen hat und dann plötzlich dazu gezwungen wird; meine Mutter schrieb Ihnen, um in ähnlichen Fällen Mütter davor zu bewahren, ihre Töchter diesen Schmerzen auszusetzen. Ich bin sicher, daß jede junge Dame, die wie ich spät mit dem Eng-Schnüren begann, mit dem, was ich sagte, konform geht, und ich hoffe, daß einige den Mut haben und ihre Erfahrungen mitteilen. Geben Sie ihnen doch freundlicherweise die Gelegenheit dazu.
Den Direktorinnen moderner Schulen wurde oft unverdiente Schuld zugewiesen, sie hätten auf die strenge Anwendung des Korsetts bei den ihnen anvertrauten Schülerinnen bestanden. Der folgende Brief einer erfahrenen Lehrerin und der einer jungen Dame, die ihre Schulbildung in einem modernen Internat abschloß, zeigen, daß die Maßnahmen der Leiterinnen dieser Einrichtungen zur Erreichung einer eleganten Figur letztendlich von denen, die davon profitierten, sehr wertgeschätzt werden. Eine Lehrerin sagt:
Als Abonnentin Ihres geschätzten Magazines stelle ich fest, daß Sie durch den Brief einer Dame aus Edinburgh Ihre zahlreichen Leserinnen zu einer Diskussion veranlaßt haben, und als Direktorin einer großen Mädchenschule in ebendieser Stadt bin ich sicher, daß Sie mir freundlicherweise einige Zeilen zugestehen, um auf diesen Brief zu antworten. Als erstes möchte ich klarstellen, daß diese Briefschreiberin einen großen Fehler beging, als sie ihre Tochter auf eine moderne Schule schickte, wo sie doch gar nicht wollte, daß aus ihr eine modische Schöne gemacht werden sollte, mindestens aber hätte sie Anweisungen erteilen müssen, die Figur ihrer Tochter nicht dem bekannten Modestil anzupassen. Ich für meinen Teil habe stets besonders auf die Figuren der mir anvertrauten jungen Damen geachtet. Man sollte natürlich den Allgemeinzustand ständig überwachen, aber ich bin davon überzeugt, daß Korsetts weit davon entfernt sind, solche schrecklichen Dinge und Verletzungen hervorzurufen, wie sich das manche Menschen vorstellen. Ich habe niemals gezögert, diesen äußerst wichtigen und auch eleganten Kleidungsartikel anzuwenden, außer in einem Fall, wo die Schülerin leicht schwindsüchtig war und man uns darum bat, ihr nicht zu erlauben, sich eng zu schnüren. Alle meine Schülerinnen erfreuen sich guter Gesundheit, mein Geheimnis sind regelmäßige sportliche Übungen; das ist ein Punkt, der oft mißachtet wird. Aus dem Brief der jungen Dame geht hervor, daß sie nach den ersten zwei Jahren in dem Internat keinerlei Unwohlsein mehr verspürte, die Mutter sagt auch nicht, daß die Gesundheit ihrer Tochter beeinträchtigt gewesen sei. Sie beschwert sich lediglich darüber, daß ihre Tochter kein herumtollendes Mädchen mehr sei. Nun, keine junge Dame von 18 Jahren, die sich der modernen Gesellschaft zugehörig fühlt, möchte als herumtollendes Schulmädchen betrachtet werden. Ich denke, daß Mädchen, die früh mit dem Tragen eines Korsetts begonnen haben und die nach und nach daran gewöhnt wurden, keine Probleme bekommen, wenn sie das Korsett mit 14 oder 15 enger schnüren. Es besteht kein Zweifel daran, daß eine schlanke Figur heute wie eh und je bewundert wird, das wird auch immer so bleiben. Die derzeitige Mode der kurzen Taillen wird allgemein als häßlich empfunden und geht deshalb bald unter. Die Mädchen, die sich während ihres Heranwachsens nicht genug um ihre Taille bemüht haben, werden sie nicht verlängern können, wenn sich die Mode ändert, während, wenn sie sich jetzt korrekt schnüren, sie keine Probleme haben werden, sich der Mode der längeren Taillen anzupassen. Ich hoffe, daß Sie uns Schuldirektorinnen in dieser wichtigen Angelegenheit Gerechtigkeit widerfahren lassen und diesen Brief ganz oder in Auszügen in Ihrem Magazin abdrucken.
Mignon sagt:
Liebe Mrs. Englishwoman, -- ich bitte inständig --- ich bete darum --- daß Sie diese wunderbare Conversazione zur Frage des Eng-Schnürens nicht beenden: sie ist faszinierend; hunderte, tausende Ihrer jungen Leserinnen sind sehr an diesem Thema interessiert, und die Zahl der Abonnenten Ihres ausgezeichneten Magazines wächst täglich, soweit ich weiß, geschieht dies wegen dieser interessanten Streitfrage; warten Sie noch ein wenig, dann werden Sie sehen, wie sich die Eng-Schnürenden und ihre männlichen Bewunderer um das gehißte Banner herum versammeln. Zur Zeit wird versucht, die scheußliche Mode des 'Empire', wie man es nennt, wieder einzuführen. Warum sollten wir, die wir zu Hause und in der Schule diszipliniert wurden, Monat für Monat immer enger geschnürt wurden, bis unsere Taillen nach und nach schmal wurden und möglichst immer noch schmaler, warum also sollten wir nun unsere Figuren (die, wie wir wissen, bewundert werden) unter solch abstoßender Draperie verstecken? Mein Korsett- und mein anderer Schneider sagten mir beide, daß es nur die unförmigen und taillenlosen Personen seien, die diese Mode trügen; diejenigen sind natürlich zufrieden und werden nichts dagegen haben, die Taille des Kleides direkt unter den Achselhöhlen zu tragen. Eckige und steife Personen gaben schon immer vor, die Eng-Schnürenden zu verspotten, aber jede von ihnen würde ihr halbes, was sag' ich, ihr gesamtes Vermögen geben, wenn sie dafür eine so schmale Taille bekämen wie manche Ihrer Leserinnen sie beschreiben. Ich werde meine Taille dort belassen, wo sie von Natur aus ist und wo ich sie zu meinem Wohlbefinden nachträglich noch verschönert habe, weil ein Freund sagte, daß er es nicht überleben würde, wenn sie weiter oder kürzer wäre. Meine Taille ist immer noch wie vor eineinhalb Jahren, als ich die Schule verließ. Dort wurde sie innerhalb von drei Jahren von 20 (50 cm) auf 15 Zoll (38 cm) verschmälert, und das nicht nur ohne gesundheitliche Schäden, sondern mit größter Zufriedenheit und Wohlbefinden meinerseits.
Unter den Korsettgegnern war es sehr beliebt, die Figur der Venus von Medici mit der einer modisch gekleideten Dame von heute zu vergleichen; aber dieser Vergleich ist alles andere als glücklich, es wäre fast genauso angemessen, darauf zu bestehen, daß die heute modernen Schuhe und Seidenstrümpfe durch Sandalen an nackten Füßen ersetzt würden, weil das damals bei den alten Griechen als schön galt. Vor kurzem wurde in einem Experiment bewiesen, daß es äußerst grotesk und lächerlich wirkt, wenn man die antike Kunst der Bildhauer vergangener Zeit auf die gerade vorherrschende Mode anwenden will. Ein früherer Mitarbeiter der Queen-Redaktion, der auch schon als Arzt tätig gewesen ist, war so überzeugt davon, daß man die klassische Figur einfach verehren müsse, daß er eine Nachbildung der Greek Slave erstand und diese von einem erstklassigen Putzmacher/Modisten in Kleider hüllen ließ. Alle modernen Kleidungsaccesoires, auch Korsett und Reifrock, fanden Anwendung. Am Ende sah die Figur geradezu schreckenerregend aus, und der enttäuschte Experimentator gab offen zu, daß auch er diese Figur nicht einmal halb so schön fand wie vorher. Die Taille war unverhältnismäßig dick und das ganze 'Ensemble' wirkte extrem unansehnlich. Es gibt keinen größeren Fehler als den, die Regeln der antiken Kunst auf moderne Kleidung anwenden zu wollen. So schreibt ein Künstler im EDM im September 1867:
Ich zweifle keinen Moment lang an der Wahrheit der Behauptungen in dem Brief, den Ihnen kürzlich ein Künstler schrieb. Ich denke, und das sollte auch jeder zugeben, daß die Proportionen des menschlichen Körpers die schönsten in der ganzen Schöpfung (wo alles schön und gut ist) sind, aber die meisten machen den folgenden großen Fehler: in den zivilisierten Ländern wird der Körper stets mit Kleidung bedeckt; und diese, speziell die der Damen in europäischen Ländern, verbirgt völlig die Umrisse des Körpers. Als Folge davon erscheint die Taille als dick, wenn sie so belassen wird, wie sie natürlich wäre. Machen Sie doch einmal mit irgendjemandem einen gerechten, nicht von Vorurteilen behafteten Versuch: geben Sie ihm eine kleine Statuette einer berühmten antiken Figur, etwa der Venus de Medici oder der 'Greek Slave', die nach der heutigen Mode gekleidet ist, und beobachten Sie die Reaktion. Solange die Mode, die in ständigem Wandel begriffen ist, nicht zum Kleidungsstil des antiken Griechenlands oder des alten Roms zurückkehrt, können wir die Damen nicht dazu bringen, ihre Taillen nicht um der Schönheit willen zusammenzupressen; und es besteht auch keine Aussicht darauf, daß das Korsett einmal veraltet sein wird, denn viele Ihrer Leserinnen haben durch ihre Briefe gezeigt, daß eine maßvolle Schnürung durch das Korsett nicht die befürchteten Schäden hervorruft. Es ist seit sieben- oder achthundert Jahren in Gebrauch, und mittlerweile ist es in Form und Herstellung so weit modifiziert und verbessert, daß man nicht mehr dagegen zu wettern braucht. Es ist in der Tat so, daß die Kritik jahrhundertelang überhaupt nichts bewirkt hat, während andere Kleidungsartikel durch Kritik verschwanden und völlig untergingen. Dies ist ein klarer Beweis dafür, daß die Frauen das Tragen eines Korsetts nicht nur aus einer Modelaune heraus beibehielten, sondern daß es da noch andere Gründe gibt.
Ein weiterer Gentleman, diesmal kein Künstler, dessen Schwestern unter dem beklagenswerten Zustand ihrer dicken, untrainierten Körper leiden, schreibt an EDM im September 1867:
Obwohl das Thema, über das ich Ihnen einige Beobachtungen mitteilen möchte, einen Mann kaum betrifft, hoffe ich doch, daß Sie mir gestatten, wenige Zeilen Ihres vorzüglichen Magazines in Anspruch zu nehmen, damit ich meinen Ansichten Ausdruck geben kann. Ich habe mit großem Interesse die Korrespondenz über schmale Taillen und Mittel zu ihrem Erhalt gelesen. Nun, es gibt keinen Zweifel daran, daß Männer diejenigen Frauen am meisten bewundern, die die schmalste Figur erreicht haben. Für mich gibt es keinen erbärmlicheren Anblick als den einer dicken, plumpen Taille. Die Natur bringt ohne Unterstützung seitens der Kunst selten eine wirklich schmale Taille hervor, deshalb tun diejenigen Mütter und Lehrerinnen den heranwachsenden Mädchen einen großen Gefallen, die darauf bestehen, daß die jungen Damen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren gute Korsetts eng geschnürt tragen. Wenn die Heranwachsenden dies auch in jungen Jahren nicht schätzen, so werden sie es doch tun, sobald sie in die Gesellschaft entlassen werden. Einige Ihrer Leserinnen sind offensichtlich in die Obhut von Lehrerinnen gekommen, die sich der Vorteile einer guten Figur sehr wohl bewußt waren - eine Taille, die man leicht mit zwei Händen umfassen kann, ist sicherlich ein Wunder. Ich hatte nie das Glück, eine solche zu sehen, doch eine Ihrer Leserinnen versichert in ihrem Brief, daß die Taille ihrer Tochter nicht größer sei als eben beschrieben. Nora sagt ebenfalls, daß ihre Taille nur 13 Zoll (33 cm) maß, als sie die Schule abschloß; das erscheint mir so schmal, daß es an ein Wunder grenzt. Die meisten Männer denken nicht viel darüber nach, mit welchen Mitteln Frauen eine modische Figur erreichen, ich hätte das auch nicht getan, wenn es nicht im Kreis meiner Familie viele Diskussionen zu diesem Thema gegeben hätte. Meinen Schwestern wurde nie erlaubt, sich eng zu schnüren. Die Folge davon ist, daß sie jetzt, wo sie erwachsen sind, sehr plump und unbeholfen aussehen. Sie bedauern das beide sehr, aber nun ist es leider zu spät, daran noch etwas zu ändern. Ich warne jede davor, sich durch Panikmacher vom konsequenten Anstreben einer eleganten Figur abschrecken zu lassen, denn mittlerweile scheinen die Ärzte der Meinung zu sein, daß die Beschreibungen der Gefahren des Eng-Schnürens sehr übertrieben waren, und außerdem kenne ich viele Damen mit schmalen Taillen, die sich ebenso guter Gesundheit erfreuen wie ihre etwas kräftiger gebauten Schwestern.
Es ist sehr bemerkenswert, daß wir nicht einen einzigen Brief entdeckten, der beschrieb, daß jemand länger als eine bestimmte Zeit unter dem - auch extremen - Gebrauch eines Korsetts gelitten hätte, obwohl sehr viele Briefe veröffentlicht wurden, die die Korsettträgerinnen verurteilten und lächerlich machten. Der folgende Brief, erschienen im EDM im August 1867, führt den Leser zu dem Schluß, daß ein gut gemachtes und perfekt passendes Korsett gefahrlos getragen werden kann, selbst wenn es ständig beträchtlich eng geschnürt ist (aber nur dann, wenn keine Veranlagung zu irgendeiner Krankheit besteht). Die Dame berichtet nun aus ihrer eigenen und der Erfahrung ihrer Töchter:
Weil in Ihrer Augustausgabe keine Korrespondenz zu dem überaus wichtigen Thema des Eng-Schnürens abgedruckt war, befürchte ich sehr, daß diese Diskussion nun zu Ende ist. Dieses würden außer mir noch viele andere Briefschreiber sehr bedauern. Ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie schön es für mich war, etwas über die Gefühle anderer zu erfahren, die, wie ich, der Praxis des Eng-Schnürens verfallen sind. Seit vielen Jahren bin ich es gewöhnt, mich extrem eng zu schnüren, deshalb bitte ich Sie darum, diesen Brief ganz oder in Auszügen zu veröffentlichen, da ich den interessierten Leserinnen mitteilen möchte, daß ich niemals Schmerzen oder Krankheit deswegen ertragen mußte. Zu meiner Schulzeit waren die Korsetts viel steifer und höher als die fadenscheinigen Dinger, die man jetzt trägt, außerdem hatten sie Schulterträger, so daß das Eng-Geschnürt-Sein damals schlimmer war als es das heute ist (Anmerkung: In einer Abhandlung über die Schuldisziplin unter der Herrschaft von George III bemerkt Fairholt: "Es war in allen öffentlichen Schulen Mode, den Mädchen eine steife Haltung beizubringen, besonderer Wert wurde auf abfallende Schultern und eine hohe Brust gelegt. Am oberen Ende der Korsettstange wurde eine Strumpfstricknadel befestigt, damit sich die Mädchen beim Sticken oder Stricken nicht zu sehr vorbeugten. Dies hörte ich von einer Dame, welche inzwischen verstorben ist. Sie erdachte solche zarten Hinweise und beklagte, daß sie nicht angenommen wurden."). Aber ich erinnere mich, daß unsere Lehrerin trotzdem darauf bestand, daß wir so eng wie möglich geschnürt waren, unsere Korsetts wurden sogar noch zusätzlich zweimal täglich enger geschnürt. Der Wille zum Eng-Schnüren war bei mir vorhanden, er hat mir womöglich die negativen Auswirkungen, die das Eng-Schnüren gelegentlich hervorruft, erspart. Während meiner Schulzeit fand ich großen Gefallen an dieser Praxis, und seither mußten mich meine Zofen stets so eng schnüren wie nur irgend möglich. Ich stimme Staylace zu, wenn sie sagt, daß es ein wunderbares Gefühl sei, in einem gut sitzenden Korsett eng geschnürt zu sein. Meine beiden Töchter, die mittlerweile 16 und 18 Jahre alt sind, wurden ebenfalls so erzogen. Sie würden sich niemals als vollständig angekleidet betrachten, wenn ihre Korsetts nicht zugeschnürt wären. Sie unterstützen mich in meiner Begeisterung für das Eng-Schnüren, und ihr guter Gesundheitszustand spricht Bände. Ich hoffe, Madam, daß Sie diesen Brief freundlicherweise in Ihrem sehr geschätzten und weit verbreiteten Magazin veröffentlichen werden.
Viele Korsettgegner brachten das schwache Argument hervor, daß Damen mit schlanken Taillen im allgemeinen nicht von Männern bewundert würden. In einem oder zwei der vorhergehenden Briefe schrieben Damen ausführlich über ihre Erfahrungen in dieser Frage. Für sie scheint es nicht mehr als richtig zu sein, daß die Meinungen junger und älterer Männer (offen und ehrlich an EDM gerichtet) bei der Beantwortung dieser Frage ebenfalls ins Gewicht fallen sollten, das würde allenfalls die allgemeine Bewunderung für schmale, wohlgeformte Taillen betonen. So schreibt ein junger Baronet in der Oktoberausgabe von 1867:
Da Sie für Ihre Leserinnen den Brief eines männlichen Lesers abdruckten, wären Sie so freundlich, mir als einem weiteren Mitglied des starken Geschlechtes zu gestatten, ebenfalls meine Meinung über schmale Taillen kundzutun? Die, welche danach streben, diese sehr kleidsame Mode abzuschaffen, haben nicht gezögert, öffentlich kundzutun, daß Männer durch schmale Taillen nicht beeindruckt wären. Im Gegenteil, sie fühlten beim Anblick einer Taille von 18 Zoll (45,5 cm) lediglich Mitleid und Verachtung. Diese Behauptungen sind von der Wahrheit weit entfernt, unter tausend Männern findet man keinen, der nicht von dem Anblick entzückt wäre. Es gibt ohne Zweifel einige ältere Männer, die solche Dinge als "Eitelkeit und Ärgernis" betrachten; aber kultivieren die jungen Damen ihre Reize etwa für sie? Ich möchte, wenn Sie es erlauben, gerne einen Vorschlag machen: alle Damen, die diese höchst elegante Besonderheit einer schmalen Taille besitzen, sollten sie, wenn sie im Park oder auf der Straße sind, nicht unter Schals oder Jäckchen vollkommen verbergen. Wenn ich das große Glück habe, zufällig auf der Straße einer Dame zu begegnen, die ihren guten Geschmack beweist, indem sie ihre, der schmeichelnde Ausdruck sei mir erlaubt, sich verjüngende Taille unter einem eng anliegenden Jäckchen zeigt, so passiert es nicht selten, daß ich mich umdrehe, um meiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen. Ich denke dabei nicht an die Mittel, derer man sich bedient, um ein solches Resultat zu erlangen, sondern bin einfach verzaubert ob der Schönheit einer solchen Figur.
Daß ältere Männer der Anziehungskraft eleganter Schlankheit keineswegs so gleichgültig gegenüberstehen wie unsere junge Leserin vermutet, können wir anhand des Briefes eines Familienvaters (EDM, November 1867) zu diesem Thema am besten zeigen. Er sagt:
Mit großem Interesse habe ich die Diskussion über Korsetts in der Englishwoman's Conversazione in den letzten Monaten verfolgt. Bei einem Freund sah ich zufällig eine Ausgabe Ihres Magazins und seither beziehe ich es regelmäßig, doch bisher habe ich noch keinen Brief geschrieben. Als ein eifernder Bewunderer schmaler Taillen bei Damen möchte ich, zur Befriedigung derer, die tatsächlich eine solche besitzen, sagen, daß die ausgestandenen Schmerzen und Unannehmlichkeiten nicht umsonst gewesen sind, jedenfalls was uns Männer angeht, und daß einige von uns sogar (im positiven Sinne) extrem sind in ihrer Bewunderung für dieses ganz besondere, ausschließlich weibliche Attribut der Schönheit. Dichter und Schriftsteller beschreiben ihre Heldinnen stets als Frauen mit schmalen Taillen und unglaublich zierlichen Füßen, und wenn sie weiblichen Liebreiz in allen Einzelheiten darstellen wollen, so können sie diese beiden so grundlegenden Attribute schlecht unter den Tisch fallen lassen. Ich denke, daß das von ihnen portraitierte Ideal sehr gut die öffentliche Meinung repräsentiert. Ich bin sehr erfreut, den vielen Berichten Ihrer Leserinnen entnehmen zu können, daß die meisten Damen ihre schmalen Taillen mit wenig oder nur geringen Unannehmlichkeiten erlangten, und daß die kräftiger Gebauten bereit sind, einige Schmerzen auf sich zu nehmen, wenn es darum geht, ihre stämmige Figur zu anmutigen Proportionen zu formen, und daß dies darüber hinaus ohne Gesundheitsschäden durchgeführt werden kann. Denn wenn man die Gesundheit für eine schmale Taille opfern müßte, wäre der Liebreiz teuer erkauft. Ich erinnere mich, daß man vor 15 oder 20 Jahren das Korsetttragen in gewisser Weise stigmatisierte, und 'Eng-Schnüren' wurde gar als Verbrechen angesehen. Ich freue mich, zu sehen, daß dies nun anders ist, und daß die Damen heute keine Angst haben, zuzugeben, daß sie sich sehr eng schnüren, sie bekennen sogar, daß sie es als angenehm empfinden, so eng wie möglich geschnürt zu sein. Ich möchte sagen, daß ich persönlich bei jeder mir bekannten Dame, die das tut, das Gefühl habe, ihr direkt verpflichtet zu sein. Ich möchte sogar noch weiter gehen als der junge Baronet und bekenne, daß ich, wann immer ich eine junge Dame mit einer liebreizenden schmalen Taille sehe, die ein eng sitzendes Kleid, wie es momentan Mode ist, trägt, mir sie mehr als einmal anschauen möchte und deshalb oft beträchtliche Umwege in Kauf nehme. Obwohl ich schon vor Jahren geheiratet habe, bin ich immer noch ein Sklave der schmalen Taille. Ich bin stolz, sagen zu können daß meine Frau dieser Vorliebe entspricht, denn ihre Taille ist in der Tat schmal. Nun, ich möchte meine Erfahrungen denen der anderen (die sicherlich kompetenter sind, da sie ihre Erfahrungen am eigenen Körper durchlebt haben) hinzufügen und berichten, daß die Gesundheit meiner Frau nie besser war als zu der Zeit, da ihre Taille am schmalsten gewesen ist. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn ihre Töchter die schlanke Figur ihrer Mutter nicht nachzuahmen versuchten, sobald sie in dem Alter sein werden. Wenn Sie die Conversazione offenhalten für die Verfechter des Eng-Schnürens und wenn Sie ausgesuchte Beiträge abdrucken, tun Sie damit meiner Meinung nach der heranwachsenden Generation junger Damen einen großen Gefallen, denn die Mütter sind in zu vielen Fällen so voreingenommen gegen den Gebrauch des Korsetts, daß sie ihre Töchter zu plumpen, häßlichen jungen Frauen werden ließen, zu ihrem eigenen Mißfallen und zu ihrem großen Nachteil auf dem Heiratsmarkt. Ich verbleibe als Ihr ergebener Diener (Benedict).